Natürlichkeit heißt: Jedem Menschen – ob alt oder jung, ob gebildet oder ungebildet – ist ein Mechanismus angeboren, über den Geist und Körper automatisch zu tiefer Ruhe finden: zu »ruhevoller Wachheit«. Der TM-Meditierende lernt, diesen Mechanismus zu nutzen.
Beispiel Schlaf
Am Schlaf lässt sich veranschaulichen, was damit gemeint ist. Wir müssen nicht »lernen«, zu schlafen. Der Mechanismus, mit dessen Hilfe Geist und Körper in den Schlaf fallen, ist angeboren. Aber wir benötigen eine »Technik«, um diesen Mechanismus anzustoßen:
Wir dunkeln den Raum ab, haben für angenehme Temperatur gesorgt und für frische Luft, wählen eine bequemes Bett, begeben uns in die Horizontale und schließen die Augen. Und das wichtigste Element dieser Technik ist: Wir haben uns zuvor ausgiebig müde gemacht.
Sind diese Ausgangsbedingungen gegeben, kommt Schlaf von allein. Wachbewusstsein wechselt in den Schlafzustand. Auf natürliche Weise.
Der Zustand »ruhevoller Wachheit«
Sehr ähnlich, wenn das Wachbewusstsein des Meditierenden in den Zustand »ruhevoller Wachheit« wechseln soll. Waches In-sich-selbst-Ruhen. Ein natürlicher Zustand geistig-körperlicher Stille, der nicht erlernt werden muss. Weil wir ihn längst können.
Gelernt werden muss nur die einfache Technik, die zu dieser Erfahrung ruhevoller Wachheit führt. Diese Technik wird heute, nachdem Maharishi Mahesh Yogii sie Mitte der 1950er-Jahre wieder öffentlich verfügbar gemacht hatte, als Transzendentale Meditation gelehrt:
Bequemes (!) Sitzen, ist notwendig, geschlossene Augen und ein geeigneter Gedanke, ein Wortklang, der die Tendenz hat, zu verklingen, so dass der Meditierende in ruhevoller Wachheit zurückbleibt.
Das exakte Gewusst-Wie dieser Technik, die den Wechsel vom Wachbewusstsein in den Zustand ruhevoller Wachheit anstößt, wird in einem persönlichen Unterricht durch gründlich ausgebildete, zertifizierte TM-Lehrer und TM-Lehrerinnen gezeigt: detailliert und in Theorie und Praxis.
Mit diesem Rüstzeug ausgestattet wechselt der TM-Meditierende zweimal am Tag, morgens und abends für jeweils 15 bis 20 Minuten, vom aktiven Wachzustand hinüber in den Zustand ruhevoller Wachheit. Ohne Anstrengung. Denn dieser Vorgang ist angeboren. Wie der Wechsel vom Wachbewusstsein zum Schlaf.
Maharishi Mahesh Yogi
So wird das Bild vollständig: Voraussetzungslosigkeit (Folge 1), Einfachheit (Folge 2) und Wirksamkeit (Folge 3): all das hängt unmittelbar von der Natürlichkeit einer Meditationstechnik ab.
Die nächste Folge beleuchtet die Yoga-Tradition des alten Indien, aus der diese Technik stammt: ein Plädoyer, das Rad nicht neu zu erfinden, sondern klug zu nutzen, was den Test der Zeit schon längst bestanden hat. (jue)
Alle Folgen dieser Serie auf einen Blick:
(1) Voraussetzungslosigkeit: Es braucht nur einen Stuhl (Sept. 2016)
(2) Einfachheit: Mehr Lassen als Tun (Okt. 2016)
(3) Wirksamkeit: Erfolg motiviert (Dez. 2016)
(4) Evidenz: Keine Einbildung (März 2017)
(5) Natürlichkeit: Werde, der du bist (April 2017)
(6) Erfahrungsschatz: Nichts Selbstgebasteltes
(7) Freiheit statt Fremdbestimmung