Welche Meditationstechnik ist die richtige für mich?
Folge 1 dieser kleinen Serie fragte nach der Voraussetzungslosigkeit einer meditativen Praxis. Wäre es nicht wünschenswert, es gäbe gar keine Voraussetzungen? Die Meditationstechnik »for the rest of us«. Hinsetzen, Augen zu und los. Ein typisches Merkmal von Transzendentaler Meditation.
Folge 2 beschäftigte sich mit der Einfachheit. Denn: »Meditation soll entspannen. Soll erholen. Meditation soll zur Ruhe, zur Stille führen. Und also soll sie einfach sein – statt uns erneut zu einer neuen Leistung zwingen. Und sei diese auch nur mental.«
Dieses Bild einer einfachen Technik entspricht dem Wunsch der meisten Menschen, die sich heute mit dem Gedanken tragen, so etwas wie Meditation in ihren Alltag einzubauen.
Hier nun, in Folge 3, soll das Thema »Wirksamkeit« etwas näher betrachtet werden. Wirksamkeit – braucht man das bei Meditation? Muss denn alles einen Effekt haben? Kann man denn nicht auch »einfach nur so«?
Selbstverständlich, man kann. Ja man sollte sogar! Wie entsetzlich wäre eine Welt, in der es nur noch um Leistung geht. Freie, nicht zielgerichtete Zeit ist ein Muss, wenn man gesund bleiben will.
Ein klein wenig anders sieht es allerdings aus, wenn wir etwas wie Meditation nicht nur als gelegentlichen Spaß an der Freude betreiben. Sondern wenn wir uns – berechtigterweise – von ihr Besserungen erhoffen: gesundheitlich, emotional, sozial.
In diesem Fall haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder, wir bleiben gleichwohl bei unserer Haltung, dass es auf die Wirkung nicht ankommen muss, nach dem Motto: Gutes kommt dann schon irgendwann, vielleicht, von selbst.
Gutes fällt nicht vom Himmel
Oder wir erkennen, dass zum Beispiel gesundheitliche Wirkungen – niedrigerer Stresslevel, weniger Depression, weniger Ängste und Sorgen usw. – eben nicht »einfach so« zu haben sind. Gutes mag kommen – aber es fällt nicht einfach vom Himmel.
Es herrscht heute Übereinkunft, dass keine psychische Verbesserung zu haben ist ohne eine entsprechende körperliche Verbesserung. Unser »Geist« ist getreuliches Spiegelbild unseres Körpers. Mens sana in corpore sano. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist.
Und damit kommen wir der Sache schon sehr viel näher. Wenn nämlich der Körper ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat bei der Frage, wie wir uns fühlen, geistig, seelisch, emotional, psychisch, dann ist umgekehrt keinerlei nachhaltige Verbesserung unseres Gesamtwohlbefindens denkbar ohne eine nachhaltige Verbesserung unserer körperlichen Verfassung.
Nachhaltige Veränderung braucht Regelmäßigkeit
Den Körper aber verändern wir aber eben gerade nicht »nur mal so«. Da mal ein »Retreat«, dort mal ein Vortrag, hier mal eine gemeinsame Meditation, dort mal ein nettes Fest: All das ist schön und gut, taugt aber wenig für eine nachhaltige Veränderung unserer Physiologie. Aus allem, was die Humanwissenschaften heute wissen, folgt, dass nachhaltige Veränderungen des menschlichen Körpers zwingend auf steten, wiederholten Einfluss angewiesen ist.
Schlagendes Beispiel: Ein Gitarrist, der sein Instrument nur am Wochenende benutzt, erzielt weit weniger Fortschritte in seiner Fingerfertigkeit als der Musiker, der es täglich einsetzt. Das können schon zehn Minuten sein: Sie sind, täglich eingesetzt, sehr viel wirksamer als viele Stunden nur am Wochenende.
Ja, unser Gehirn ist plastisch. Es wird täglich neu moduliert. Bis ins hohe Alter hinein. Aber nachhaltig reagiert es am stärksten auf solche Einflüsse, die sich wiederholen. Oft wiederholen. Täglich wiederholen.
Also kommt es auch bei Meditation – wenn wir uns von ihr etwas Nachhaltiges erhoffen – darauf an, dass wir sie täglich ausüben. Am besten sogar täglich zweimal (wie es bei Transzendentaler Meditation definiert ist).
Und das bringt uns zum Punkt. Zu einem einfachen, für jedermann und jedefrau einsehbaren Dreisatz:
Ohne Effekt keine Motivation
Fakt 1: Nachhaltige, bleibende Wirkung stellt sich nur ein, wenn wir regelmäßig meditieren: am besten täglich zweimal.
Fakt 2: Täglicher Einsatz erfordert aber Zeit.
Also muss die Meditationstechnik wirklich wirksam sein. Sonst investiere ich auf Dauer nicht regelmäßig Zeit! Eine Meditationstechnik, die nichts oder nur wenig oder das Wenige erst nach langer Zeit bewirkt, ist ein No-Go. Die zeitliche Investition – immerhin unsere freie, kostbare Zeit – muss in einem sichtbaren, spürbaren Verhältnis stehen zum Ertrag. Sonst geben wir nur allzu schnell die tägliche Praxis wieder auf.
Transzendentale Meditation gehört zu den bestuntersuchten Meditationstechniken überhaupt. In annähernd 700 Studien haben Forscher aller Herren Länder diese Meditationstechnik seit den frühen 1970er Jahren untersucht. Über 400 dieser Studien erschienen gutachtergeprüft (»Peer review«) in hunderten unabhängigen Fachzeitschriften. Und das Fazit all dieser Studien ist: TM wirkt. Und zwar positiv. Nicht nur gesundheitlich. Nicht nur seelisch. Sondern auch sozial.
Dieses breite Wirkungsspektrum weist keine andere Meditationstechnik auf. (jue)
Alle Folgen dieser Serie auf einen Blick:
(1) Voraussetzungslosigkeit: Es braucht nur einen Stuhl (Sept. 2016)
(2) Einfachheit: Mehr Lassen als Tun (Okt. 2016)
(3) Wirksamkeit: Erfolg motiviert (Dez. 2016)
(4) Evidenz: Keine Einbildung (März 2017)
(5) Natürlichkeit: Werde, der du bist (April 2017)
(6) Erfahrungsschatz: Nichts Selbstgebasteltes
(7) Freiheit statt Fremdbestimmung