Von David Frawley
In den vergangenen 50 Jahren war Maharishi Mahesh Yogi vermutlich der einflussreichste Yoga-Lehrer Indiens gewesen, mit Millionen Schülern in allen Teilen der Welt. Seine auf Meditation beruhende Lehren hatten einen enormen Einfluss, nicht zuletzt auf einige der gebildetsten, wohlhabendsten und sprachmächtigsten Geister in West und Ost. Allein sein Einfluss auf Indien war umfassend, gab er doch dem Begriff »Guru« und dem Lehrgebäude, das ein Guru zu repräsentieren hat, eine vollkommen neue Bedeutung.
Im Westen wurde er zur Kultfigur, sozusagen zum Inbegriff eines Yogi und Meditationslehrers. Trotz der Glorifizierung, die man ihm angedeihen ließ, lehnte er Personenkult ab und verwies stattdessen auf »höheres Wissen«, das nie persönlicher Natur sei.
Es gelang ihm, die uralten Traditionen Vedischen und yogischen Wissens für das westliche Denken aufzubereiten. Vermutlich war er der erste bedeutende Guru, dem es erfolgreich gelang, moderne Marketingmethoden einzusetzen.
Die Lehren der einstigen Pandits Indiens, auf die das Land herabschaute wie auf museale Stücke einer vergangenen Zeit, griff er auf, verpackte sie mit großem Geschick neu und verhalf ihnen zu neuem Respekt als Wegweiser zu universalem Bewusstsein: Hier, so zeigte er, befände sich die vorderste Front der Entwicklung der Wissenschaft, der Medizin und der Menschheit insgesamt.
David Frawley ist Gründer und Direktor des American Institute of Vedic Studies.
Quelle: indiatoday, 15. September 2017
* India Today gilt als eines der meistverbreiteten und meistverkauften Wochenmagazine Indiens. Es erscheint in sechs Sprachen: Englisch, Hindi, Tamil, Telugu, Malayalam und Bengali.
Es wurde 1975 gegründet und umfasst heute noch drei Radiosender, zwei Fernsehprogramme, eine Zeitung, einen Buchverlag und den einzigen Buchklub in Indien.