Was ist eine »gute« Meditationstechnik?
Diese Frage behandelt Bruno Buchberger in seinem neuen Buch »Mathematik – Management – Meditation: 200% leben«.
Bruno Buchberger gilt als einer der bekanntesten und erfolgreichsten Mathematiker Österreichs. Mit 23 Jahren, in seiner Doktorarbeit, löste Buchberger ein seit 1899 bestehendes mathematisches Problem, an dem sich schon sein Doktorvater, der grosse Mathematiker Wolfgang Gröbner, 25 Jahre lang versucht hatte.
Heute ist Buchberger »Österreicher des Jahres« (2010), Mitglied der Academia Europaea (Europäische Akademie der Wissenschaften) und erhielt 2007 den ACM Paris Kanellakis Theory and Practice Award, der als eine Art Oscar der Informatik gilt. Darüber hinaus ist er vielfacher Ehrendoktor und Träger zahlreicher Wissenschaftspreise.
Die mathematische Theorie, die Buchberger in seiner Dissertation entwickelte, begründete ein grundlegendes Verfahren der Computer-Mathematik und findet heute in praktisch allen mathematischen Softwaresystemen Verwendung. Seine Theorie wird tausendfach zitiert und in Hunderten von Publikationen und in mehr als 30 Lehrbüchern (in Deutsch, Englisch, Russisch, Japanisch, Chinesisch) eingehend behandelt.
Als Manager gründete er den Softwarepark Hagenberg: ein Universitäts-, Forschungs-, Technologie- und Gründerzentrum in Hagenberg, Oberösterreich.
Mittlerweile hat der Softwarepark 1000 Mitarbeiter und ca. 1300 Studenten aus dem In- und Ausland. Die meisten dieser Institutionen, inkl. der Fachhochschule, gründete Buchberger selbst und führte sie mit einem Netzwerk aus Kollegen zu stabilem Wachstum.
Nun also hat Bruno Buchberger ein Buch vorgelegt, in dem er über zentrale »Lebensfragen« reflektiert. Dabei bewegt er sich im Spannungsfeld der abstrakten Mathematik bis zur konkreten Anwendung in Technik und Management – und widmet die letzten beiden Kapitel dem Thema Meditation und Bewusstsein.
Schon seit Jahrzehnten praktiziert er die von Maharishi Mahesh Yogi gelehrte Transzendentale Meditation. Hier berichtet er nun ausführlich über seine Meditationserfahrungen. Ihm liege es zwar fern, Werbung für die für ihn passende Form der Meditation machen zu wollen, denn es obliege jedem selbst, den für ihn passenden Weg bzw. die passende Meditationstechnik zu finden. Aber er könne dem Interessierten Kriterien an die Hand geben, an Hand derer »gute« von »schlechten« Meditationstechniken unterschieden werden können:
Wie viele Meditationstechniken gibt es? Gibt es »gute« und »schlechte« Meditationstechniken? Wie erkenne ich die für mich richtige?
Ich selbst habe in meinem Leben etliche Meditationstechniken ausprobiert, weil ich schon seit frühester Jugend spontan und ungenau gefühlt habe, dass Meditation beziehungsweise die Meditationserfahrung etwas sehr Wesentliches im Leben ist. Ich habe unter anderem Zen-Meditation, auf Yoga basierende Meditationen, verschiedene »westliche« neuere Techniken in Richtung Meditation und natürlich auch – in meiner christlich geprägten Jugendzeit – Meditationsübungen aus der christlichen Tradition ausprobiert. Seit einigen Jahrzehnten praktiziere ich regelmässig die von Maharishi für den Westen aufbereitete sogenannte »Transzendentale Meditation«, die auf der vedischen Tradition beruht. […]
In gewisser Weise gibt es so viele Meditationstechniken, wie es Menschen gibt. Aber es gibt – aus meiner Sicht – Kriterien, um zu erkennen, ob eine Meditationstechnik für Sie passt.
Diese Kriterien einer »guten« Meditation hat Buchberger gefunden:
»Gute Meditationstechniken sollten mühelos und einfach sein.«
Ist die Technik das nicht, z.B. weil schwierige körperliche Stellungen erforderlich sind, dann kann das Nervensystem nicht in die Erfahrung der Stille fallen. Der Geist kann dann nicht transzendieren.
»Gute Meditationstechniken brauchen keine körperlichen, seelischen, moralischen, intellektuellen, philosophischen, religiösen Voraussetzungen.«
»Eine gute Meditationstechnik bindet nicht an jemand anderen oder an ein System, sondern befreit.«
»Gute Meditationstechniken sind ›natürlich‹, sie lassen die Natur wirken und führen zur Natur in uns.«
»Gute Meditationstechniken führen zur Erfahrung der Stille.«
Die Stille ist dabei in dem Sinne zu verstehen, dass sie über die Erfahrung konkreter Bilder, Gedanken, über Kontemplation hinausgeht, diese also hinter sich lässt, überschreitet und »transzendiert.«
»Gute Meditationstechniken lösen auf dem Weg zur Stille Stress auf.«
»Gute Meditationstechniken zeigen ihre positiven Wirkungen auf allen Ebenen des Lebens.«
Sie entwickeln ein feineres Körpergefühl, entwickeln Gefühl und Intellekt, fördern die Wertschätzung anderer und des Lebens als Ganzes, entwickeln den Drang, sich für eine positive Entwicklung unserer Gesellschaft zu engagieren.
»Gute Meditationstechniken brauchen Regelmässigkeit.«
»Gute Meditationstechniken haben eine lange Tradition.«
Um es zusammenzufassen:
Gute Meditationstechniken führen zu 200 % Leben – Erfüllung im Äusseren und Erfüllung im Inneren.
Bruno Buchberger: »Mathematik – Management – Meditation – 200 % leben«. Molden Verlag, Wien 2016. 160 S., Hardcover mit Schutzumschlag. Format 13,5 x 21,5 cm. 19,90 €. ISBN: 978-3-85485-341-1.
Erhältlich über den örtlichen Buchhandel, über Amazon und den Verlag.
In dem folgenden Video spricht Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Bruno Buchberger über den Kreislauf von Beobachten, Denken und Handeln und wie dieser Kreislauf transzendiert werden kann, um zum eigenen Selbst zu kommen (engl.).
Fotos: © Aleksandra Pawloff, Molden Verlag